LESERINNENBRIEFE :
Freiraum lassen
■ betr.: „Grüne wollen den Schuss nicht mehr hören“, taz.de vom 30. 12. 13
Deutschland vergreist. Alles abschaffen, verbieten und reglementieren! Die Grünen können einfach nicht verstehen, dass es durchaus sinnvoll sein kann, den Menschen Freiraum zu lassen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen – und seien diese noch so blöde. Das ist einfach Freiheit und Eigenverantwortung. OMA KRUSE, taz.de
Mit Verboten kontern
■ betr.: „Grüne wollen den Schuss nicht mehr hören“, taz.de vom 30. 12. 13
Spießig sind die infantilen deutschen Großstädter, die glauben, das Zünden ihrer „Kanonenschläge“ und „Megaböller“ sei ein Menschenrecht. Genauso spießig wie die rücksichtslosen Kettenraucher am Bahnsteig und Autobahnraser mit dicken Karren. Klar, dass die Grünen, die derartiges asoziales Verhalten anklagen, diesen Menschen ein beliebtes Feindbild sind.
Nichts gegen ein schönes Raketenfeuerwerk um Mitternacht, aber wenn vor und nach der Silvesternacht ständig überlaute Böller in Wohnstraßen gezündet werden, Passanten geradezu bombardiert und beschossen werden, kann man nur mit Verboten kontern. Anders ist einigen Idioten wohl nicht beizukommen. ANDREAS, taz.de
Verbot ist normal
■ betr.: „Grüne wollen den Schuss nicht mehr hören“, taz.de vom 30. 12. 13
Aus Gründen der Sicherheit und zur Einhaltung der Lärmverordnung sollte das Abbrennen von Feuerwerkskörpern nur Professionellen überlassen werden. Damit wäre auch sichergestellt, dass zum Beispiel nur von 0 bis 1 Uhr rumgeknallt wird, nicht tagelang. Das käme natürlich einem Verbot gleich, aber das ist normal. Schließlich sind tausend Dinge verboten, die niemand tun darf, wie Rauchen in öffentlichen Räumen, Lärmen nach 22 Uhr, Falschparken, Hundekacke auf dem Gehweg und so weiter. BOULEAZERO, taz.de
Gebühr für Feuerwerk
■ betr.: „Grüne wollen den Schuss nicht mehr hören“, taz.de vom 30. 12. 13
Man könnte mal über die Streichung der Generalerlaubnis zum Abbrennen von Feuerwerk in geschlossenen Ortschaften zu Silvester nachdenken – in Österreich seit Längerem Realität. Wer dann zu Silvester privates Feuerwerk zünden möchte, der muss lediglich eine Erlaubnis beantragen und die Auflagen befolgen. Das wird dann auch eine kleine Gebühr kosten, vielleicht so zwischen 50 und 100 Euro. Und wer genug Geld hat, um es im wahrsten Sinn des Wortes zu verbrennen, der kann so eine kleine Gebühr doch auch verschmerzen. Nebenbei könnten wir auch über ein klitzekleines Verbot nachdenken, eines für sogenanntes Bodenknallfeuerwerk. So machen das die Schweizer schon seit Jahren. Ich habe jetzt noch nicht gehört, dass sich deswegen Horden hyperventilierender Hobbypyromanen in diesen Nachbarländern vor Verzweiflung in den Freitod gestürzt hätten. Wäre aber auch verkraftbar. SMOKING GUN, taz.de
Nur eine Regelung
■ betr.: „Grüne wollen den Schuss nicht mehr hören“, taz.de vom 30. 12. 13
Es ist krass, wie sehr die Leute hier ihr „Recht, auf gewissen Straßen Böller zu zünden“, verteidigen, als ginge es um die Abschaffung eines Menschenrechts. Wenn man die Situation entpolitisiert, kommt dabei in etwa raus: Hey Leute, könntet ihr vielleicht zum Böllerzünden auf die Hauptstraße gehn, damit mein Baby nicht mehr schreit, mein Hund nicht mehr durchdreht, die Oma kein Kriegstrauma kriegt, whatever? Und die zivilisierte Antwort wäre: Klar, kein Problem, dann böllern wir halt zwei Straßen weiter. Meist kommt dann aber auf so eine Bitte: NEIN, ich werde mein angestammtes Recht, Böller auch in Nebenstraßen zu zünden, bis zum letzten Atemzug verteidigen! Und innerlich halten sie sich dann wohl für Braveheart.
Was ist eher zumutbar? Schreiende/verängstigte Babys, die man beruhigen muss, oder einfach ein paar Straßen weiter gehen? Meine Güte, stellt euch halt an. Ist auch doof, das als Verbot hinzustellen. Ist aber nur eine neue Regelung, die Böller darf man ja zünden. Nur nicht überall. Doch, find ich zumutbar und sollte aus gegenseitiger, zivilisierter Rücksichtname eigentlich verständlich sein! IRRLICHT, taz.de
Kracher verteuern
■ betr.: „Krach, Bum, Bäng“, taz.de vom 1. 1. 14
Wie kann man so irre sein, Millionen in den Himmel zu schießen. Die Silvesterkracher sollten viel teurer werden, damit die Straßenreinigung finanziert werden kann. GAST, taz.de