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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Adieu, sogenannte Umweltpartei

■ betr.: „Dritter Terminal genehmigt“, taz vom 13. 8. 14

Hallo, hessische Grüne: Egal, wie euer Deal mit der Flughafenausbaupartei CDU auch aussehen mag – keine WKA, keine Solar- oder gar Biogasanlage kann die Umweltfolgen und Klimaschäden des weiterhin ungebremst vorangehenden Ausbaus des Frankfurter Flughafens aufwiegen! Adieu, sogenannte Umweltpartei: Euer Verrat bleibt unvergessen!“ EVA SCHIEBLER, Frankfurt am Main

Ohne Lärm und Abgase

■ betr.: „Hände weg vom E-Mobil“, taz vom 14. 8. 14

Elektroautos für alle! Am besten gar keine Autos, lieber Ökostrom als Strom aus Kohle. So wahr wie schlicht sind hier die Kommentare zum Thema Elektroauto.

Es gibt über eine Milliarde Autos und es wird sie noch längere Zeit geben, mit den bekannten Auswirkungen. Wären es nur noch Elektrofahrzeuge, wäre sehr viel gewonnen: Ohne Lärm und Abgase könnte auch an belebten Straßen wieder gut gewohnt werden, Strom kann viel weniger belastend erzeugt werden als die individuelle Verbrennung von Erdöl, Erdöl würde kaum noch gebraucht, es wird vorbei sein mit dem fossil-industriellen Komplex (keine Kriege mehr ums Erdöl). Wenn das Speicherproblem gelöst ist, können E-Fahrzeuge einfacher und billiger produziert werden als herkömmliche Autos. Die Elektroalternative mit müden Kommentaren abzufertigen, während jeden Tag Zehntausende Verbrennungsmotoren produziert werden, finde ich wenig durchdacht. CHRISTIAN OTTO, Essen

Praxisgerechte E-Mobile

■ betr.: „Autos werden umweltfreundlicher“, taz vom 14. 8. 14

Lieber VCD, liebe taz: Hättet ihr euch ernsthaft mit der Umweltbilanz von Verbrennungsmotoren beschäftigt, so wäre euer Urteil über Elektroautos sicherlich moderater ausgefallen. Wo habt ihr beispielsweise die Lärmbelästigung, eines der wesentlichen Übel des Straßenverkehrs, berücksichtigt? Und wo den Stromverbrauch bei der Treibstoffherstellung? Pro erzeugtem Liter Benzin müssen allein in der Raffinerie mindestens 1,5 Kilowattstunde Strom eingesetzt werden. Damit könnte ein Elektrofahrzeug schon 10 Kilometer weit fahren. Für eine zukunftsfähige Mobilität gibt es zwei Grundbedingungen: weniger individuellen Automobilverkehr und nur noch Neufahrzeuge mit Elektroantrieb. Praxisgerechte E-Mobile haben keine Reichweitenprobleme (zum Beispiel durch Range-Extender) und müssen in Großserienfertigung nicht mehr kosten als bisherige Autos. Die von euch propagierten Hybridfahrzeuge und überteuerten Kleinstbenziner mit geschönten Verbrauchswerten sind leider der falsche Weg. FRANK SCHNIEDER, Osnabrück

Geringschätzung des Orchesters

■ betr.: „Unfreiwillig komisch“, taz vom 15. 8. 14

Die Besprechung einer Aufführung von Schuberts „Fierrabras“ bei den Salzburger Festspielen ist der Kritikerin Regine Müller trotz ihrer eher zum Verriss neigenden Beurteilung eine halbe Seite wert. Doch was erfahren wir? Drei Viertel des Texts befasst sich mit Regie und Bühnenbild. Dass es auch Musik gab, kommt erst am Schluss als Kritik an Schubert zur Sprache. Nichts zum Orchester. Die SängerInnen werden in den letzten (!) beiden Sätzen des Artikels erwähnt. Das ist eine Geringschätzung der Leistung von Musikern, die bei der Oper ja wohl im Mittelpunkt stehen. SUSANNE GLAUBITZ, Freiburg

Neue Spezies von Staatsfeinden

■ betr.: „Klagerechte für 75.000 Konzerne“, taz vom 15. 8. 14

Jetzt ist es offensichtlich: Es gibt eine neue Spezies von Staatsfeinden, nämlich alle Politiker und Ministerialbeamte und Lobbyisten, die für das Vertragswerk des Freihandelsabkommens Ceta verantwortlich sind. Diese Personen handeln in höchstem Maße staatsfeindlich und demokratiefeindlich und gehören von den Verfassungsschutzorganen verfolgt und angeklagt. Das Denken und Handeln dieser Personen ist gefährlicher für unseren Staat und die Demokratie (so ungenügend sie auch immer sei) und krimineller als das von vielen linken oder rechten Terroristen. DIETER LOERKE, Darmstadt

Auffällig lautes Schweigen

■ betr.: „Eine Stadt liegt im Koma“, taz vom 9. 8. 14

Die Maschine des Flugs MH 17 liegt nun seit fast vier Wochen am Boden, aber über die Absturz-Ursache herrscht auffällig lautes Schweigen im deutschen Blätterwald. Anfangs war doch (fast) allen relevanten Redaktionen in unserem Lande klar, dass russische Separatisten für den Absturz verantwortlich sein mussten. Einige Presseerzeugnisse wiesen sogar Putin, dem Präsidenten Russlands, eine direkte Schuld zu. Inzwischen sind die Flugschreiber geborgen, OSZE-Mitarbeiter konnten an der Absturzstelle die Trümmerteile untersuchen, und eigentlich müsste sich das Puzzle über die Absturzursache doch zu einem klaren Bild zusammenfügen. Aber man hört und liest nichts. In einer malaysischen Zeitung dagegen wird berichtet, dass MH 17 offensichtlich von einem Jäger der Ukraine durchlöchert worden ist, was sich mit Fotos deckt, die ein durchlöchertes Cockpit zeigen. Wäre es tatsächlich so, dann müssten alle vorschnellen Beschuldigungen Russlands und der Separatisten revidiert werden und die Kiewer Führung geriete in die Kritik. BERND H. SCHOEPS, Bochum