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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Weniger als wirkungslos

■ betr.: „Ich möchte eine Mischung“, taz hamburg vom 20. 4. 2011

Die Bausenatorin Jutta Blankau will „die Voraussetzungen dafür schaffen, dass pro Jahr 6.000 Wohnungen gebaut werden können. Darunter sollen 2.000 sein, die bezahlbar sind“ Und die restlichen 4.000? 2.000 bezahlbare Wohnungen, das sind, bei geschätzten 800.000 Wohnungen in Hamburg, rund 0,25 Prozent – das ist in Bezug auf den Mietenschnitt weniger als wirkungslos. Das Problem ist: Es gibt nicht zu wenig, sondern viel zu wenig preiswerte Wohnungen.

Was ist mit den ganzen anderen ehemaligen Sozialwohnungen? Warum werden nicht mal Nachförderungsprogramme für Ex-Sozialwohnungen oder Mietkappungsgrenzen (über 30 Jahre) aufgelegt? Auch könnten SAGA-Wohnungen rückgewidmet werden, damit ließe sich schnell wieder „bezahlbarer“ Wohnraum schaffen und die Kosten auch für Grundstücke und Mieten würden moderat gehalten. INGRID GANGLOFF

Veraltetes Denken

■ betr.: „Von Verboten halte ich nichts“, taz hamburg vom 27. 4 2011

Die Argumentation von Wirtschaftssenator Frank Horch kann nicht ganz überzeugen. Denn auch wenn freiwillige Lösungen meist besser als Verbote sind, lässt sich durch letztere wesentlich effektiver Reformstau lösen – wozu ebenso veraltetes Denken zählt, wie etwa einer City-Maut oder Umweltzone die rote Karte zu zeigen: Beide Maßnahmen zählen für fließenderen Verkehr und sauberere Atemluft längst zum modernen internationalen Standard. Was sich auch daran zeigt, dass Metropolen wie Los Angeles, Sevilla oder Wien sogar noch einen Schritt weitergehen und zur Verbesserung ihrer Lebensqualität in regelmäßigen Abständen den gesamten Autoverkehr aus dem Herzen der Stadt verbannen und dieses stattdessen für unmotorisierte Bewegung zur Verfügung stellen. Was auch der Umwelthauptstadt 2011 gut zu Gesicht stünde.  RASMUS PH. HELT