LESERINNENBRIEFE :
Schlag ins Gesicht
■ betr.: „Rechtspopulismus gratis dazu“, taz.nord vom 26. 1. 15
Danke für diesen Artikel!! Ähnliches ist mir in den Weihnachtsferien in den Bahnhofsbuchhandlungen von Berlin-Ostbahnhof, Hannover, Bremen und Hamburg passiert. Zwar hab ich nichts gekauft, aber ich fand es auch mehr als erschreckend, dass dieses Populisten-Heft so prominent auf den Verkaufstischen aufgeständert ist! Die Mitarbeiter vor Ort wissen wahrscheinlich meist gar nicht, was sie da verkaufen – aber dass die ein Quasi-Monopol innehabende Bahnhofsbuchhandlung sich auf eine Vertriebsaktion mit Herrn Elsässer einlässt, zumal gerade in dieser Pegida-verrückten Zeit, empfinde ich als Schlag ins Gesicht. Was kann man außer Boykott noch unternehmen? MELANIE BALL, Bremen
Konflikten aus dem Weg gehen
■ betr.: „Ort der Zuflucht“, taz.nord vom 26. 1. 15
Womöglich würde ja die Gewalt gegen Frauen abnehmen, wenn Männer früher als bisher die Möglichkeit fänden, Konflikten im wahrsten Wortsinn aus dem Weg zu gehen. 65.000 Euro für präventiven Wohnraum sind nicht besonders viel, verglichen mit dem Aufwand, den häusliche Gewalt mitunter verursacht. Polizisten, Ärzte, Rechts und Staatsanwälte oder Krankenhäuser müssen zwar auch von etwas leben, sie sind aber, wie man hört, zurzeit ganz gut ausgelastet, auch ohne überflüssige Da-Seins-Kämpfe. Und was es für die (noch immer nicht erfolgreich abgeschlossene) Männeremanzipation bedeuten kann, wenn die Gesellschaft signalisiert, dass man nur dann ein echter Kerl und Sieger ist, wenn man die Frau aus der gemeinsamen Wohnung ins Frauenhaus geprügelt hat, mag ich mir erst mal gar nicht weiter ausmalen. MOWGLI, taz.de