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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Austritt aus der Gewerkschaft

■ betr.: „Kohle nur bei IG BCE populär“, taz vom 5. 2. 15

Dass meine Gewerkschaftsbeiträge dazu verwendet werden, gegen die erneuerbaren Energien zu Felde zu ziehen, anstatt zu durchschauen und aufzuklären, wie die Atomlobby unter der Schutzherrschaft von Herrn Öttinger uns das Geld für den Strom aus der Tasche zieht, bringt das Fass zum Überlaufen. Meine Kündigung ist jetzt fällig! FRIEDA FLECHLER, Freiburg

Widerstand gegen Ceta!

■ betr.: „Etappensieg für TTIP-Kritiker“, taz vom 9. 2. 15

Viel wichtiger als TTIP ist Ceta – das Freihandelsabkommen mit Kanada. Denn: „Wenn Ceta gilt, wird TTIP gar nicht mehr gebraucht.“ (Zitat von Ulrike Herrmann) Fast alle US-Firmen haben Tochterunternehmen in Kanada. Ceta ist schon sehr weit fortgeschritten. Es gilt also, schnell Widerstand gegen Ceta zu mobilisieren, insbesondere auch in anderen europäischen Staaten. REGINA RENSINK, Stadum

Im alten Stil weiter

■ betr.: „Nachhaltige Zerstörung“, taz vom 6. 2. 15

Herzlichen Dank für den Artikel zur Politik der Deutschen Entwicklungsgesellschaft (DEG), Tochter der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), nicht nur in Afrika oder in Paraguay. Es ist dieselbe DEG, die einen Kredit von 10 Millionen US-Dollar an die Grupo Pellas (die reichste Familie Nicaraguas und Besitzer der Zuckerindustrie Nicaraguas) gegeben hatte, womit ein Kredit der Weltbanktochter für Risikofinanzierungen, der International Finance Corporation, von insgesamt 55 Millionen US-Dollar langfristig abgesichert wurde. Damit sollten Investitionen getätigt, die Produktivität gesteigert und die Agrospritproduktion um 25 bis 30 Prozent erhöht werden.

Einen Zusammenhang zwischen den gesteigerten Hektarerträgen, dem erhöhten Pestizideinsatz und der daraus folgenden Wasserverunreinigung und Zunahme von Niereninsuffizienzerkrankungen wies die letzte Bundesregierung in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage als unbewiesen zurück. Die DEG/KFW/Bundesregierung fährt also im alten Stil weiter, ohne etwas „dazugelernt“ zu haben: Die Bundesregierung hat im Oktober 2014 die Quote für Agrosprit für 2015 und 2016 wieder erhöht!

Die Plantagenarbeiter in Nicaragua wehren sich gegen ihre gesundheitsschädlichen Arbeitsbedingungen als Folge erheblicher Produktivitätssteigerungen und Zunahme des Pestizideinsatzes!

Für die Rücknahme der E10-Beimischungsquote! Kein Ausbau der Monokulturen in Lateinamerika für unseren Energiehunger!

Für einen Entschädigungsfonds für die von der Niereninsuffizienz betroffenen PlantagenarbeiterInnen auf den Zuckerrohrplantagen!

Die Stellungnahme der Bundestagsparteien und weitere Infos der Kampagne „Über Tank und Tellerrand hinaus“:

www.tank-und-tellerrand.net KLAUS HESS, Wuppertal

Der Souverän entmündigt sich

■ betr.: „Nachhaltige Zerstörung“, taz vom 6. 2. 15

Was ich nie verstehen werde: Warum entmündigt sich der Souverän selbst, die Parlamente auf allen Ebenen von den Kommunen bis zum Bundestag? Das Gesetz, die Satzung, die Verordnung wäre so einfach. Öffentliche Gelder gehen nur an private Institutionen, wenn diese sich vertraglich einverstanden erklären, dass die Verwendung dieser Gelder bis zum „Endverbraucher“ offen gelegt wird und veröffentlich werden darf! DIETER HOFFMANN, Berlin

Abstoßende Überschrift

■ betr.: „Drohne holt Mullah Rauf runter“, taz vom 10. 2. 15

Habe heute mit Erschrecken diese Überschrift zu einem Artikel über einen Drohnenangriff der US-Armee in Afghanistan mit sechs Toten gelesen. Was soll das? Ist dem taz-Redakteur der nahende Karneval zu Kopfe gestiegen? Zu Recht kritisiert die taz immer wieder die völkerrechtlich und ethisch nicht zu rechtfertigende Praxis der Drohnenangriffe (mit vielen unschuldigen Opfern). Eine so zynische (vermutlich „witzig“ sein sollende) Überschrift in diesem Zusammenhang finde ich abstoßend. PETER MÖLLMANN, Oldenburg

Kalauer über Hingerichteten

■ betr.: „Drohne holt Mullah Rauf runter“, taz vom 10. 2. 15

Meist ist es den Nachrichten selbst geschuldet (für deren Inhalt ihr ja nichts könnt), wenn mir bei Lektüre der taz der Appetit vergeht.

Die Verantwortung für die Überschriften hingegen tragt ihr allein. Ich liebe eure Wortspiele und finde sie oft großartig. Aber dass ihr mit dem Namen eines Hingerichteten kalauert, kann ich nicht akzeptieren. AXEL BIELENBERG-SIDOW, Bad Schönborn

Erst gespalten, dann gekauft

■ betr.: „Gülle gegen Demonstranten“, taz vom 10. 2. 15

Güllen lässt grüßen … So wie Claire Zachanassian in Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“ die Güllener zuerst spaltet und zuletzt kauft, so kauft der Freistaat die Einheimischen rund um den G-7-Gipfel. Finanzielle Wohltaten für Gehorsam und Gülle gegen Protestcamps. MATTHIAS MANSFELD, Haar