L40-Foyer : The Haçienda must be built: Newbuild, Wallwork #15
Futuristisch durchquert eine Metallskulptur das L40-Foyer. Schaut man genauer hin, ist in dem vermeintlichen Metall schnell das typische Material zu erkennen, mit dem Bettina Allamoda arbeitet: Stretchstoff. An einen 45 kg schweren, in der Betonwand verankerten, schwarz-gelb gestreiften Stahlschutzbügel hat die Künstlerin eine 15 Meter lange Bahn aus silbernem Jersey-Lamé-Elasthan befestigt, die sie dann im Raum verspannt, vertaut, modelliert und in Faltungen gelegt hat. Der Stoff spannt sich aber über den konkreten Raum hinaus. Denn die Skulptur ist auch ein Verweissystem: Ihren Titel Newbuild übernimmt sie vom 1988 veröffentlichten Debütalbum des Techno-Acts 808 State aus Manchester, der eng mit dem dort 1982 eröffneten Club Haçienda assoziiert war. Dessen Tanzfläche wurde von exakt solchen schwarz-gelben Pollern begrenzt, wie einer davon nun in der Wand steckt. Der Name des Clubs in Manchester leitete sich aus dem situationistischen Manifest „Formulary for a New Urbanism“ von 1953 ab, wo es heißt: The Haçienda must be built. Weil wir leidenschaftliche Häuser brauchen. Und ebensolche Kunst. WBG
■ Bis 23. 8. Linienstraße 40, durchgehende Öffnungszeiten