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Kurzsichtige Polemik -betr.: "Zampanos zündeln", taz vom 24.2.1995

Betr.: „Zampanos zündeln“, 24.2.95

Eigentlich ist es schade. Doch mit seinem Kommentar hat Florian Marten nochmal nachdrücklich unterstrichen, daß von der taz hamburg-Redaktion außer der zum bloßen Ritual verkommenen Kritik an Ansätzen staatlicher Sparmaßnahmen nichts zu erwarten ist. Da ist es auch egal, ob nun endlich und überfällig die Axt an den so oft gescholtenen Wasserkopf der Hamburger Verwaltung angelegt wird.

(...) Daß man so den Großteil der übrigen LeserInnen, die den wuchernden Staatsapparat mit ihren Steuergeldern finanzieren müssen, bloß verärgert, paßt zur kurzsichtigen Polemik. Diese berücksichtigt mit keinem Wort, daß die Umsetzung der Personaleinsparungen letztlich den einzelnen Behörden eigenverantwortlich überlassen ist.

Ob das nun phantasievoll und kreativ abläuft oder nicht, liegt vor allem an der jeweiligen Umsetzung und weniger an der Senatsvorgabe, sparen zu müssen. Mag schon sein, daß es den Sozialdemokraten bislang „selten gut bekommen ist“, sich mit dem Hätschelkind Öffentlicher Dienst anzulegen, aber immerhin tut es gut zu sehen, daß wenigstens der SPD-Senat endlich Abschied nimmt von solchem antiquierten Klientel-Denken. Vielleicht schafft ihr das ja auch irgendwann.

Mit freundlichem Gruß

Bertolt Buck, Student

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