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Kurden wehren sich mit Hungerstreik gegen Zwangsarbeit

Meckenheim (taz) - Mit einem Hungerstreik protestieren seit Montag über 40 kurdische Asylbewerber gegen eine Verfügung der Stadt Meckenheim, die sie zu wöchentlich 20 Arbeitsstunden zwangsverpflichtet. Arbeiten sie weniger als die vorgeschriebenen 20 Wochenstunden, wird ihnen die Hilfe zum Lebensunterhalt gekürzt. Bei Arbeitsverweigerung droht die Stadtverwaltung mit Entzug der Sozialhilfe. Unter Verweis auf die bestehende Praxis im benachbarten Bonn, wo solche Zwangsarbeit mittlerweile abgeschafft ist, wollen die Kurden ihren Hungerstreik im Katholischen Jugendzentrum solange fortsetzen, bis die Stadt Meckenheim die Arbeitsauflage ersatzlos streicht. Der katholische Pfarrer hat inzwischen zugesichert, auf die Ausübung seines Hausrechts vorerst zu verzichten. Einen ersten Teilerfolg haben die Kurden inzwischen mit ihrem Hungerstreik errungen. Vom Sozialamt erhielten sie die Zusage, daß Kleidergeld künftig ausgezahlt wird. Bislang wurde ihnen dieses Geld verweigert, weil ihr Aufenthalt in der Stadt nur vorübergehend sei und für die Anschaffung neuer Kleider daher Notwendigkeit bestünde.

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