Kunst im Kino : Alberto Giacometti
Vielleicht war ja einer der Vorsätze für das neue Jahr die Beschäftigung mit dem Guten, Wahren und Schönen. Wer sich nicht gleich in die Galerie seines Vertrauen wagt, kann ja erst einmal im Kino anfangen. Im Atlantis startet eine vierteilige Reihe von Künstler-Dokumentationen des Schweizer Regisseurs Heinz Bütler.
Den Auftakt macht am Sonntag um 11 Uhr der Film „Alberto Giacometti -Die Augen am Horizont“. Bütlers filmische Sprache ist ruhig, der Erzählrhythmus ganz gemächlich. Er porträtiert unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten und veranschaulicht die Vielschichtigkeit ihres Werkes in einer komplexen Montage unterschiedlicher Materialien und Dokumente. Im Falle von Alberto Giacometti kombiniert er Aufnahmen der Plastiken, Gemälde und Zeichnungen des Schweizer Künstlers, Aussagen von Verwandten, ZeitgenossInnen und KunstexpertInnen sowie Auszüge aus den umfangreichen Schriften Giacomettis, die von einem Sprecher im Off vorgetragen werden.
Giacometti wird so als Pendler zwischen der ruhigen Bergwelt in Graubünden und dem Leben in der hektischen Metropole Paris greifbar. Bütler arbeitet dabei den Anspruch des Künstlers heraus, den Menschen „wahrhaft“ abzubilden. Giacometti legte in seiner Arbeit einen erstaunlichen Hang zum Perfektionismus an den Tag: Wenn er eines seiner Werk als misslungen ansah, fackelte er nicht lange und zerstörte es einfach. CAO
Sonntag, 11 Uhr; Atlantis