: Kritik an Plänen der Wirtschaft für NS-Opfer
Bonn (AFP) – Vor einem Treffen im Bonner Kanzleramt zum geplanten Entschädigungsfonds für NS-Opfer haben Vertreter der früheren Zwangsarbeiter wie auch die Grünen die Pläne der Wirtschaft erneut hart kritisiert. Die Haltung der Unternehmen sei „arrogant im Tonfall, demütigend in der Haltung und fachlich völlig unzureichend“, erklärte der Bundesverband Information und Beratung für NS-Verfolgte gestern in Bonn. Die Grünen erklärten, das Konzept der Unternehmen enthalte „zu viele Gerechtigkeitslücken“. Kanzleramtsminister Bodo Hombach (SPD) wollte am Donnerstag mit Vertretern der Wirtschaft und der US-Regierung über den geplanten Fonds zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter sprechen. Nach Plänen der Unternehmen sollen sich die Zahlungen an der Höhe der heutigen Renten in deren Ländern orientieren. In Osteuropa lebende Betroffene würden demnach deutlich weniger erhalten als etwa in Deutschland lebende frühere Zwangsarbeiter.
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