Krise der HSH-Nordbank : Der schwarze Freytag
Die Krise wird immer deutlicher. Wenn heute die HSH-Nordbank voraussichtlich bekannt geben wird, das sie zumindest dreistellige Millionenbeträge aus dem staatlichen Rettungspaket benötigt, um über die Runden zu kommen, wird noch einmal offensichtlich werden, wie sich die Manager der gemeinsamen Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein verspekuliert haben. Mitverantwortlich für die Finanzkrise zeichnet auch der Aufsichtsrat der Bank, in dem mit Innenminister Lothar Hay (SPD), Finanzminister Rainer Wiegard und Finanzsenator Michael Freytag (beide CDU) gleich drei Spitzenvertreter der Landesregierungen Schleswig-Holsteins und Hamburgs sitzen.
KOMMENTAR VON MARCO CARINI
Besonders Michael Freytag wird dabei in den Fokus der Kritik geraten. Freytag, auch Chef der Hamburger CDU, redet seit Monaten die Lage des angeschlagenen Kreditinstituts systematisch schön, preist sie fern jeder Realität als „kernsolides“ Unternehmen. Ob Freytag dabei wider besseres Wissen die Öffentlichkeit getäuscht hat oder tief im Tal der Ahnungslosen saß, ist dabei unerheblich. Weder das eine, noch das andere ist für einen Finanzsenator verzeihlich.
Erwin Huber musste in München auch wegen seines Anteils an der Krise der Bayerischen Landesbank seinen Hut nehmen. Da stellt sich die Frage: Was hat der schwarze Freytag in Hamburg besser gemacht?