Kreisverkehre : Rundum vernünftig
Kommt ja selten genug vor, dass dieser Senat mal etwas Sinnvolles macht. Und in der Verkehrspolitik geschah das seit 2001 noch nie. Aber nun gibt es eine Premiere: Denn Kreisverkehre sind rundum sinnvoll.
Kommentar von Sven-Michael Veit
Schneller, sicherer, sauberer, leiser, billiger – so ein Kreisel hat gegenüber herkömmlichen Kreuzungen nur Vorteile. In der Rückschau nimmt sich denn auch die Idee geradezu widersinnig aus, Verkehr in drei Richtungen mit Rotlicht zu stauen und in nur eine oder höchstens zwei fahren zu lassen. Es sind die Relikte technokratischen Denkens aus der Ära von Wirtschaftswunder-Erhard, die noch heute die Städte verstopfen helfen.
Allerdings ist nicht zu erwarten, dass diese Entscheidung des Senats der Beginn verkehrspolitischer Vernunft ist. Eine echte Kehrtwende auf Hamburgs Straßen wird von einer CDU-Regierung nicht vollzogen werden.
Denn das hieße volle Gleichberechtigung für Fußgänger und Radfahrer in der Stadt, das hieße überall und jederzeit Vorfahrt für Bahnen und Busse vor bleifüßigen Egomanen, das hieße Realisierung eines sinnvollen Nahverkehrssystems wie der Stadtbahn anstelle weniger Kilometer U 4 in die Hafencity.
Eben. Auch in diesem Fall also bestätigt die Ausnahme die Regel. Und die lautet, dass konservative Verkehrspolitik grundsätzlich verkehrte Politik ist.