: Koreanische Dissidenten nach Berliner Treffen festgenommen
Seoul (taz/ap) — Unter der Beschuldigung, Gespräche mit einer Abordnung aus Nordkorea geführt zu haben, sind in Südkorea drei Dissidenten von der Polizei festgenommen worden. Wie aus Flughafenkreisen in Seoul verlautete, wurden Pfarrer Cho Yong-sul und seine beiden Begleiter, die ebenfalls einem Bündnis südkoreanischer Dissidentengruppen angehören, nach ihrer Rückkehr am Freitag von der Polizei abgeführt. Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten sich in der vergangenen Woche in Berlin mit Nordkoreanern und im Ausland lebenden Koreanern getroffen, um eine geplante Kampagne für die Wiedervereinigung Koreas zu erörtern. Nordkorea würde das „Dreier-Treffen“ für Propagandazwecke mißbrauchen. Die Dissidenten wählten Berlin als Treffpunkt, nachdem es die südkoreanische Regierung abgelehnt hatte, ein Treffen der Vertreter beider Seiten in Panmunjon zu gestatten.
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