Konfessionsstreit an der Uni : Keine Glaubensfrage
Einen „bekenntnismäßig nicht gebundenen Unterricht in Biblischer Geschichte auf allgemein christlicher Grundlage“ verlangt die Bremer Landesverfassung. Das war von Anfang an ein Kompromiss. Und insbesondere die christlichen Kirchen werden nicht müde, diese bremische Besonderheit anzukratzen.
Kommentar von Armin Simon
Das vor noch nicht allzu langer Zeit eingeführte Fach „Islamkunde“ ist so aus kirchlicher Sicht ein kleiner Schritt in die richtige Richtung: weg von überkonfessioneller und Verständnis weckender Religionskunde, hin zum klassischen, konfessionell gebundenen Religionsunterricht.
Welch absurde Situation: An vielen Bremer Schulen findet gar kein Unterricht in „Biblischer Geschichte“ statt – nicht zuletzt, weil ausgebildete Lehrkräfte fehlen. Insbesondere an Grundschulen springen auch fachfremde LehrerInnen ein: von qualifiziertem Unterricht keine Spur. Und etwa die Hälfte der LehrerInnen, die in Bremen „Biblische Geschichte“ unterrichten, hat anderswo studiert, an einer konfessionsgebundenen Fakultät.
Gut und konfessionsübergreifend ausgebildete ReligionspädagogInnen aber will die Behörde mysteriösen „Einzelfallprüfungen“ unterziehen. Obwohl sie über deren Glauben sie gar nichts weiß, nichts wissen darf – und auch nichts wissen braucht.