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Archiv-Artikel

Kommentar Spacepleite: Wer ist schuld?

Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann gründe ich einen Arbeitskreis - oder bestelle ein Gutachten. Auf diese Weisheit reduziert sich die Bereitschaft des Senats, dem Space Center noch zwei Monate Aufschub zu gewähren. Das Votum der Dresdner Bank war klar, sie will raus aus dem Projekt. Seit der Eröffnung ist für jeden Besucher offenkundig, dass das Space Center sich mit dem spärlichen Besucherstrom nicht rentierlich entwickeln kann. Falls die Mitglieder des Senats nie da waren, hätten sie es in der Zeitung lesen können. Zeit genug für ein „Restrukturierungsgutachten“ war längst, aber es heißt in der Politik: Das sei Sache der Privatwirtschaft. Und jetzt, wo die Privatwirtschaft entschieden hat, ist alles plötzlich wieder Staatsangelegenheit. Denn es liegt auf der Hand, was das Senatsvotum bedeutet: Bei soviel dokumentiertem Prestige-Interesse des Senats wird jeder, der für das Space Center neue Hoffnungsschimmer bringt, die Hand aufhalten. So viel wie für die Experten von Köllmann und die Experten von ProFun muss ja mindestens drin sein.

Bezeichnend ist, dass die beiden Senatoren, die in ihrem beruflichen Leben einmal kaufmännisch erfolgreich gehandelt haben, im Senat gegen die zwei Monate Fortsetzung des Schreckens ohne Ende waren - nämlich Lemke und Nußbaum. Politisch verantwortlich für den Anfang und das Ende des Space Parks ist der Spitzenkandidat der CDU, Wirtschaftssenator Perschau. Das Stichwort Space Park steht symbolhaft für das Scheitern der Sanierungs-Investitionsstrategie. Wenn die Grünen Mut haben, dann müssten sie jetzt dazu einen Untersuchungsausschuss beantragen. Thema: Ist eigentlich einer verantwortlich im Staate Bremen, wenn es solche Pleiten gibt? Klaus Wolschner

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