Kommentar von Klaus Wolschner zur Schul-Misere : Elternwahlrecht abgeschafft
Das Verfahren der Schulwahl ist kompliziert, die Botschaft des derzeitigen Konfliktes aber einfach: Die Eltern haben das Recht zu wählen, auf welche Schule ihr Kind gehen soll, und einige Schulen haben das Vertrauen vieler Eltern, andere weniger. Wenn die Senatorin sagt, die schlecht angewählten Schulen machten gute Arbeit, dann verkennt sie das Problem und ihre eigene Aufgabe.
Die Gesamtschule Mitte ist unter langjährigem und großem Protest durchgesetzt worden. Damals gab es einen SPD-Vorsitzenden, der ein Ohr dafür hatte! Die Schulbehörde wollte diese Schule nicht, die heute die größten Anwahlzahlen im großen Umkreis hat.
Auch für die neue Stadtteilschule Leibnizplatz gab es eine Initiative von unten. Die Behörde hatte die alte Schule trotz ihres optimal gelegenen Standortes Jahre zuvor geschlossen.
Lernen wir daraus? Wenn eine Schule schlecht angewählt ist, dann hilft es nichts, zu betonen, sie mache gute Arbeit – dann muss man fragen, was sie schlecht macht. Wenn das über Jahre so ist, dann kann man sie schließen und in dem leeren Gebäude eine neue gründen – von einem erfolgreicheren Typ. Wenn es eine „GSM 2“ gäbe, der Schulweg wäre für die Eltern nicht das Hauptproblem.
Die Alternative wäre zu sagen: Die Eltern sind zu blöd, schaffen wir das Elternwahlrecht ab!