Kommentar von KLAUS WOLSCHNER zur Bremer CDU : Instrumentalisierte Medien
Die Nerven liegen blank bei der CDU, und alle Beschwörungen, jetzt doch zur Sacharbeit zurückzukehren, scheinen in den Wind geredet worden zu sein. In Bremerhaven wird drei Tage vor der Kreismitgliederversammlung, auf der es um die Wiederwahl des Stadtkämmerers Michael Teiser geht, bekannt gemacht, dass Teiser auf Kosten der Partei einen BMW als Dienstwagen fährt – und den Wagen der Stadt, auf den er Anspruch hätte und den er als „geldwerten Vorteil“ beim Finanzamt angeben müsste, verzichtet.
In Bremen werden kurz vor dem Comeback des früheren Kronprinzen Jens Eckhoff via Weser-Kurier Indiskretionen verbreitet, die letztlich vor allem Eckhoff schaden können. Denn der hatte der Familie Glintenkamp den lukrativen „Dienstleistungsvertrag“ verschafft. Jahrelang wurde das in der CDU wie eine Leiche im Keller behandelt, die man zum rechten Zeitpunkt ans Licht holt. Das Problem ist nur: Da gibt es so viele Mitwisser aus allen Lagern, dass solche Methoden des innerparteilichen Machtkampfes vor allem der CDU insgesamt schaden.
Muss die Presse sich derart instrumentalisieren lassen? Vermutlich ja. Die besonders brisanten Details werden Journalisten nur erzählt, wenn diese Informationen zu dem Zeitpunkt, an dem sie den Zuträgern am meisten nützen, auch passgenau herausposaunt werden.