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Kolumbiens Drogenbosse: Keine weiteren Anschläge geplant

Bogota/Medellin/Cali (afp) - Die Gruppe der „Extraditables“, zu der sich die von der Auslieferung an die USA bedrohten Drogenhändler Kolumbiens zusammengeschlossen haben, hat am Montag die Fortsetzung des vor zwei Wochen begonnenen Waffenstillstands bekanntgegeben. Wie aus einem Kommunique hervorging, planen sie trotz der Ermordung der Nummer zwei des Medellin-Kartells, Gustavo Gaviria Rivero, keine weiteren Anschläge. Gaviria Rivero, genannt „Leon“, war in der vergangenen Woche von der Polizei in Medellin bei einer Schießerei umgekommen, nachdem er sich geweigert hatte, sich zu ergeben. Seinen Platz innerhalb des Drogenkartells von Pablo Escobar habe der 40jährige Rauschgifthändler Jorge Luis Ochoa eingenommen, berichtete das kolumbianische Fernsehen. Unterdessen kamen bei verschiedenen Attentaten erneut neun Menschen ums Leben.

Die „Extraditables“ warfen den Sicherheitskräften vor, „Leon“ ermordet zu haben, da dieser entgegen der Darstellung der Sicherheitskräfte keine Waffen getragen habe. Aus den Haftbefehlen seien Erschießungsbefehle geworden, die im Interesse „gewisser Bewohner von Valle del Cauca“ ausgeführt würden, eine offensichtliche Anspielung auf das konkurrierende Cali-Kartell.

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