Kohlestrom im Norden : Wildwuchs ohne Konzept
Ein wenig Planwirtschaft wäre vielleicht angebracht – doch statt planvollem Handeln kennt die Energiewirtschaft nur die Konkurrenz um Märkte und Standorte. Der windelweiche Atomausstiegs-Beschluss hat ein Feld hinterlassen, auf dem die Energieerzeuger nur eines vor Augen haben: ihre Kohle. Millionengewinne vor Augen, werden Überkapazitäten geplant, dass es kracht.
KOMMENTAR VON MARCO CARINI
Der Hinweis auf die Klimaziele Deutschlands wird mit der Behauptung abgetan, dass ja alte Dreckschleudern abgewrackt würden. Doch seriöse Emissionsbilanzen sind Mangelware. Jeder Stromkonzern präsentiert hausgemachte Analysen und Statistiken, die beweisen sollen, dass immer mehr Kohle immer besseres Klima schafft.
Was fehlt ist ein bundesweites Energiekonzept, das die Klimaziele wie die Versorgungssicherheit im Auge hat. Stattdessen entscheiden lokale Behörden und Parlamente mit Blick auf Arbeitsplätze und Steuern – aber ohne den Blick darauf, wo sonst noch Kohlekraftwerke genehmigt werden. Globale Klimapolitik ist so nicht zu machen.
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