Klimaaktivistin im Buch-Interview : Woher kommt Ihr Mut, Frau Neubauer?
Über Mut, notwendige Veränderungen und das Neu-Denken: Luisa Neubauers Buch verspricht Antworten auf große Fragen der Zeit ohne Angst vor der Widersprüchlichkeit der Welt.
taz FUTURZWEI | Hoffnung ist nicht der Anfang von Change, sondern sie kommt, wenn man sich auf den Weg gemacht hat.
Das ist eine Kernthese von Luisa Neubauer. In der Weiterdenken-Gesprächsreihe von taz FUTURZWEI redet sie mit Chefredakteur Peter Unfried im KUB in Leipzig über die schwierige Lage der Klimapolitik und über ihr Buch „Was wäre, wenn wir mutig sind“ – erschienen bei Rowohlt.
Das Buch dokumentiert, dass die Klimaaktivistin und Publizistin nicht eine Wahrheit propagiert und darauf wartet, bis alle es endlich einsehen, sondern dass sie permanent auf der Suche ist nach neuen Antworten und auch bereit, bestimmte Traditionalismen des Aktivismus loszulassen, wenn sie sich in der Realität nicht als hilfreich erweisen.
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Neubauers derzeitiger Denkstand ist, auch das zeigt das Buch, widersprüchlich wie die Realität. Das ist nicht als Kritik gemeint, das ist eine Qualität.
Er ist einerseits moralisch grundiert, gleichzeitig wird gesagt, es gehe nicht darum, bessere Menschen zu werden. Und eine Antwort, wie Change möglich wird, ist knallhart: Macht! Und „gute Lösungen“, die umgesetzt werden können, wenn die Macht dazu da ist, damit sind parlamentarische Mehrheiten gemeint.
Neubauer wendet sich gegen Katastrophismus und Angst, weil Angst lähmt, sie setzt auf positive Gefühle, aber in klarer Abgrenzung zu einer politikfreien „Wird schon werden“-Haltung, wie sie Angela Merkel und Olaf Scholz pflegten und wie sie nun auch Friedrich Merz praktiziert.
Der „Mut“, den Neubauer im Titel adressiert, ist keine „hohle Zuversicht“, kein „blinder Optimismus“. Dieser Mut ist nicht etwas, was man hat, sondern was entsteht, wenn man anfängt, zu machen.
In dem übrigens auch sehr unterhaltsamen Gespräch fragt Peter Unfried am Ende auch, warum Neubauer einen Titel gewählt hat, indem Konjunktiv („Was wäre, wenn wir“) und Indikativ (mutig sind?“) zusammengebracht werden.
Luisa Neubauers Antwort: „Weil ich’s kann.“ Lautes Lachen, großer Applaus.
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