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Archiv-Artikel

Keine Entscheidung von Bürokraten

betr.: „Fördermittel: Schluss mit dem Proporz“, taz vom 11. 5. 07

Die taz vom 11. Mai 2007 widmet sich auf Seite 18 auch dem Europäischen Forschungsrat. Das ist gut so, denn auch wir sind natürlich daran interessiert, dieses neue Gremium so publik wie möglich zu machen. So erfahren insbesondere junge Nachwuchswissenschaftler von der Möglichkeit, Fördermittel für ihre Forschungsprojekte zu beantragen.

Ich würde allerdings schon gern darauf hinweisen, wie die Mittel dieses EU-Rahmenprogrammes verwaltet werden. Denn die Entscheidungen darüber werden keineswegs „von Bürokraten“ getroffen. Und bei der Vergabe der Fördermittel gilt auch kein in „der EU üblicher nationaler Proporz“, wonach die Mitgliedstaaten je nach Höhe ihrer Zahlungen in die EU-Kasse bedient werden.

Die Entscheidung, welche Projekte konkret gefördert werden, ergeht auf der Grundlage des objektiven Urteils unabhängiger Sachverständiger, die der EU-Kommission nicht angehören. Bei ihrer Beurteilung achten die Experten auf höchste Qualität und Leistungsfähigkeit sowie den zu erwartenden Beitrag, sei es im Gesundheitswesen, beim Umweltschutz, für die Entwicklung neuer Energieformen oder zur Stärkung des Dialogs von Wissenschaft und Gesellschaft.

Ausdrücklich keine Rolle spielt bei dieser Entscheidung der Standort der einzelnen Partner. Das erste und oberste Prinzip ist stets die Qualität der geförderten Projekte. Dies gilt nicht nur für den Europäischen Forschungsrat, sondern auch für alle anderen Teilbereiche des jeweiligen Rahmenprogramms. GERHARD SABATHIL,

Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland