: Keine Bremse - betr.: Störzeile "Zunge ab", taz vom 2.9.1996
Betr.: Störzeile „Zunge ab“, taz hamburg vom 2.9.96
Sehr geehrte Damen und Herren,
(...) Ich habe mich zu der Frage der Behandlung von Wiederholungstriebtätern, d.h. von erwiesen kranken Menschen, mit einer triebhemmenden Depotspritze geäußert. Es geht nicht um jeder(n) m(M)an(n). Merke: Wissen, worüber man redet und was man kommentiert, kann Störzeilen ersparen.
Die Alternativen zur regelmäßigen Behandlung mit Depotspritzen sind aus meiner Sicht:
1. dauerhafte Ingewahrsamnahme zum Schutz vor dem eigenen Trieb und der Mitgesellschaft. Diese Lösung ist deutlich nachteilig, wenn es die Möglichkeit einer gezielten Behandlung des Triebes gibt und damit die Möglichkeit des Menschen, in Freiheit weiterzuleben,
2. die chirurgische Lösung („Schwanz ab“, wie Frau Kossmann meint). Diese Lösung ist immer endgültig und deshalb der Depotspritze nicht vorzuziehen,
3. die freiwillige Behandlung mit der Depotspritze, die ich auch ausdrücklich der Zwangslösung vorziehe,
4. die „Zeitbombe“ (ein nicht von mir stammender wissenschaftlicher Begriff), daß Triebtäter frei unter uns allen leben.
„Unter uns allen“, d.h. – ohne sie persönlich zu kennen – daß auch Frau Kossmann mit dieser Bedrohung leben müßte und sie sollte wissen, Triebtäter haben keine Bremsen vor Alter und Aussehen. (...)
Mit freundlichen Grüßen
Karl-Heinz Ehlers, CDU, MdHB
Betr.: Streit um Drob-Inn-Standort Automuseum: „Drob Inn vor dem Aus?“, taz hamburg vom 30.8.96
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