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Archiv-Artikel

Kanzlertreff ergebnislos Henning Scherf ist erledigt

Bremen hat längst ein Notstands-Regime. Ein autokratisches Rathaus berät sich mit dem Koalitionsausschuss, ein informelles Gremium, das die Verfassung nicht kennt. Es geht um Existenzfragen des Gemeinwesens, die Öffentlichkeit wird nicht informiert.

Kommentar von Klaus Wolschner

Und nun werden selbst die Klüngel-Runden falsch informiert. Was ist los mit Henning Scherf, dem großen Kommunikations-Talent? Für Sachentscheidungen war er nie verantwortlich, aber kommunizieren konnte er. Er umarmt rhetorisch noch jeden politischen Gegner.

Und nun das. Erst inszeniert er den Kanzlerbrief so, dass alle Hoffnungen auf ihn zuliefen – nur er kann mit dem Kanzler reden. In Bremen spielt er den großen Zampano, in Berlin blitzte er ab wie ein dummer Junge. Dann verteilt er eine „gemeinsame Erklärung“ und lässt sich dabei erwischen, dass der Kanzler nie damit einverstanden war.

Scherf erscheint sprachlos. Wenn nicht einmal mehr die Kommunikation klappt, dann ist klar: Er ist am Ende. Es gibt es kein Ziel mehr, das für ihn in den nächsten zwei Jahren erreichbar wäre, keine Begründung für „Pflicht“. Bleiern hängt ihm der Kanzlerbrief um den Hals.Die Wahlen kann er nur verlieren. Was ihm bleibt, ist der Rücktritt.