: Kanzler empfängt ukrainischen Präsidenten Krawtschuk
Bonn (afp/ap) — Der ukrainische Präsident Leonid Krawtschuk ist gestern in Bonn von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) zu einem Meinungsaustausch empfangen worden. Dabei dürfte das Angebot Krawtschuks eine Rolle spielen, Hunderttausende von Rußlanddeutschen auf ukrainischem Territorium anzusiedeln. Der ukrainische Präsident war am Montag abend von Bundespräsident Richard von Weizsäcker begrüßt worden. Bundesfinanzminister Theo Waigel und der ukrainische Präsident Leonid Krawtschuk diskutierten Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie der Abrüstung und Atomwaffenkontrolle. Waigel regte eine baldige Beratung von Sachverständigen beider Staaten an, „um die Schuldensituation gründlich zu erörtern und nach Lösungsmöglicheiten zu suchen“. Die Ukraine müsse sich als verläßlicher Schuldner darstellen, erklärte Waigel nach Angaben der CSU. Bei dem Treffen auf dem Petersberg bei Bonn betonte der CSU-Vorsitzende das besondere Verhältnis zwischen Bayern und der Ukraine, das sich durch zahlreiche Städtepartnerschaften entwickelt habe. Bayern habe damit „eine besondere Nähe zu dieser Republik der GUS“. Beide Seiten bekundeten Interesse am Fortgang des Abrüstungsprozesses und einer wirksamen Kontrolle der Atomwaffen in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Krawtschuk erklärte, in dieser Frage stehe er in engem Kontakt mit den Präsidenten der anderen GUS-Staaten. Er versicherte, sein Land unternehme alles, um den Weggang von Atomwissenschaftlern in Staaten des nahen und mittleren Ostens zu unterbinden.
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