: Kammerkontrolle -betr.: Leserbrief vom 7.5.1996: "Schafft die Zwangsabgaben für die Kammern ab"
Betr. Leserbrief v. 7.5.96: „Schafft die Zwangsabgaben für die Kammern ab“
Der Leserbrief ist ein Beispiel mehr, wie die Medien zwar lang und breit über eine Sache – in diesem Fall die Kammern – berichten, aber trotzdem ihre LeserInnen uninformiert lassen.
Richtig ist: Die „Zwangsbeiträge“ der Bremer Angestellten und Arbeiter für die Kammern sollen auch künftig wie bisher allen ArbeitnehmerInnen in Form von Leistungen zugute kommen. Entgegen den im Leserbrief geäußerten Vorurteilen fließt nichts davon in die Kassen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB); dies bestätigt auch der Rechnungshofbericht. Dazu muß allerdings nicht die überholte Zweiteilung in Arbeiter- und Angestelltenkammer aufrecht erhalten werden. Wäre der Leserbriefschreiber nicht so auf angebliche „Machtfragen“ fixiert, müßte er zugeben, daß ein sachlicher Grund für das Festhalten an zwei Kammern nicht mehr existiert.
Bezüglich des Vukan ist dem Leserbriefschreiber insofern zuzustimmen, als das Gezerre um die Kammern angesichts der wirklichen Probleme nicht nachvollziehbar ist. Umso dringlicher wäre es, die notwendigen Reformen zügig umzusetzen. Dazu zählt auch die Wahl des Geschäftsführers auf Zeit. Dieses Element demokratischer Kontrolle haben mittlerweile selbst die Krankenkassen bei sich eingeführt; es steht auch den Arbeitnehmerkammern gut zu Gesicht.
Helga Ziegert, DGB-Kreisvorsitzende
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