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Kalter Krieg im Restaurant: Südkoreanische Diät gegen gegen Atomwaffen

Foto: Futterneidfoto: reuters

Wie man knallharte Machtpolitik kulinarisch für sich entscheidet, lässt sich in Ostasien beobachten. Südkorea hat seinen Bürgern empfohlen, nicht in nordkoreanische Restaurants einzukehren, so AP. Verboten sind solche Restaurantbesuche demnach noch nicht. Doch stehe der Schritt „symbolisch für eine härtere Haltung Seouls“, nachdem Nordkorea im Januar einen Atomtest vorgenommen hatte. Nordkorea betreibt rund 130 Restaurants in anderen Ländern, davon etwa 100 in China. Die anderen Lokale gibt es in Russland und in Südost- und Südasien, „wie aus südkoreanischen Geheimdienstkreisen verlautete“. Südkoreanische Beamte „wollten nicht sagen“, wie viele Südkoreaner in diesen Gaststätten speisen oder wie viel Geld die Unternehmen Nordkorea einbringen. Berichten zufolge sind es knapp 90 Millionen Euro pro Jahr. Wäre es nicht schon vielzu spät dafür, hätte sich daraus viel für die deutsch-deutsche Politik in Zeiten des Kalten Krieges lernen lassen: Durch Broiler- und Ketwurstboykott wäre die Wiedervereinigung sicher schon in den 1970ern vollzogen worden.

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