: Kämpfe in Ruanda haben sich auf den ganzen Norden ausgeweitet
Brüssel (afp/dpa) — Die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen im ostafrikanischen Ruanda haben sich auf den gesamten Norden des Landes ausgeweitet. Die aus Uganda eingedrungenen Rebellen kontrollieren angeblich weite Teile des Grenzgebiets.
2.582 Personen wurden seit Beginn des Bürgerkriegs vor zwei Wochen festgenommen, erklärte Justizminister Mutyanama. Sie werden verdächtigt, mit den Rebellen zusammenzuarbeiten. Über 1.000 der Gefangenen seien nach vorübergehender Haft wieder freigelassen worden, teilte Mutyanama mit. Im Gefängnis der Hauptstadt Kigali sollen sich auch ungefähr 30 Frauen ugandischer Herkunft befinden, eine von ihnen mit ihren Kindern. Einige der Gefangenen waren verletzt, andere berichteten von schlechter Behandlung und Folter. Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ äußerte sich besorgt über das Schicksal der in der Gegend von Muvumba im Norden des Landes lebenden Zivilbevölkerung. Diese Region sei humanitären Organisationen nicht zugänglich.
Belgiens Verteidigungsminister Coeme dementierte Pläne, die belgischen Truppen in dem Land weiter zu verstärken. Das US-Außenministerium erklärte, es prüfe die Möglichkeit, der Regierung Ruandas Militärhilfe zu gewähren.
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