KONZERT : Unnachahmlich
Lol Coxhill in Schubladen zu stecken oder nur mit dem richtigen Namen zu versehen, fällt wohl schon immer schwer. Bereits 1954 versuchte es der New Musical Express mit: der „Thelonious Rollins des britischen Jazz“. Heute hört man eher Dinge wie: „der Telly Savalas der Improvisation“, der Glatze wegen. Besser lässt sich der 81-Jährige aber mit einer Kindheitsgeschichte charakterisieren: Damals, in den 1940ern, entschloss der junge Lol, Schlagzeuger zu werden. Eines Tages bereitete er ein Sonntagskonzert für die Nachbarschaft vor, gemeinsam mit Mutti. Aber er setzte sich nicht einfach hin und trommelte los. Stattdessen spannte er ein Seil vom Kinderzimmer bis in den Garten, hängte Küchenutensilien daran und hangelte sich schließlich vor versammeltem Publikum herunter, wobei er all das Aufgehängte so oft wie möglich mit den Stöckchen schlug. Bis heute macht er im Grunde dasselbe. Nur eben mit einem Sopran-Saxophon … MATT
■ Do, 24. 9., 20 Uhr, Pudel Salon, Am St. Pauli Fischmarkt 27