KOMMENTAR: Arbeiterwort
■ MBB-Betriebsrats-Chef ist für den Rüstungs-Giganten
Arbeiter, so lautet ein verbreitetes Vorurteil, lieben das klare, direkte Wort. Die Erklärung des MBB –Betriebsratsvorsitzenden ist nur in einem klar: im Schweigen. Daß mit einer Fusion MBB/Dornier doppelte Kapazitäten entstehen, Arbeitsplätze also im neuen Unternehmen abgebaut werden müssen – Ladewig schweigt dazu. Daß angesichts eines Daimler-MBB-Konzerns, der zu einem relevanten Teil vom Rüstungsgeschäft abhängt, Bemerkungen im Bremer IG Metall- oder SPD-Programm zur „Rüstungskonversion“ lächerlich wirken – der Betriebsratsvorsitzende schweigt darüber beredt.
Seine Stellungnahme am Tag vor der SPD –Landesvorstandssitzung bekommt ihren Sinn so durch das, was nicht drinsteht zu den Fragen, die Armin Stolle dort auf die Tagesordnung gesetzt hat. Wenn es zu der Unternehmens –Neugruppierung kommt, wird es keinen Krieg in der Welt mehr geben, bei dem dieses Unternehmen nicht mit seiner technologischen Kompetenz, die Ladewig so lobt, „dabei“ ist. Die Arbeiter und Angestellten von MBB, das will Ladewig signalisieren, scheren sich einen Dreck darum. Sie sorgen sich darum, daß der Bremer Bürgermeister in diesem Unternehmen sein Aufssichtsratsmandat behält.
Klaus Wolschner
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