KOMMENTAR ZUM SCHANZENFEST : Konflikt klug bereinigt
Es gibt Anlass zur Hoffnung, dass der unnötig von Innensenator Christoph Ahlhaus initiierte und durch mediale Auftritte aufgeheizte Konflikt um die Anmeldung des Schanzenfestes endgültig erledigt ist. Vernunft auf kommunaler Ebene hat sich offenkundig durchgesetzt, auf das Beharren von Prinzipien und Verordnungen wird verzichtet, die Suche nach dem vermeintlichen Anmelder eingestellt.
Dabei war von Anfang an klar, dass auch dieser Mensch nicht verhindern kann, dass erlebnisorientierte Menschen, die Krawall als Event verstehen, traditionell den Abend des Festes für Randale nutzen. Im Gegenteil: Ahlhaus hat durch seine vollmundige und fahrlässige Drohung, das Schanzenfest werde so nicht mehr stattfinden, wohl bundesweit eher den Effekt erzeugt, dass gerade solche Spaß-Personen sich den Termin dick angekreuzt haben unter dem Motto: „Garantiert Action.“
Die Lösung der „qualifizierten Duldung“ ist ein kluger Weg, wobei die Bezirkspolitiker sicher nicht die Illusion haben sollten, dass ihnen jeder Döner, Salat oder privat gebackene Kuchen vorher zum Gesundheitscheck vorgelegt wird. Die Praxis aber hat gezeigt, dass die Veranstalter gerade mit Sicherheitsfragen wie Rettungswege verantwortungsvoll umgehen und sie auf der Agenda haben– und bei Problemen waren Ansprechpartner vor Ort parat. KAI VON APPEN