KOMMENTAR VON KLAUS WOLSCHNER : Die Weiß-nicht-Eltern
ElternvertreterIn zu sein ist ein harter Job: Man bekommt wenig mit, kennt das System Schule nur von außen, ist einseitig an Interessen gebunden und soll im Sinne des allgemeinen Interesses mitreden, obwohl man nichts zu sagen hat. „Zentral-Eltern-Vertreter“ (ZEB) zu sein, ist offenbar doppelt schwer: Der Dachverband der Elternvertreter soll Interessenlagen verallgemeinern und bündeln, deren Kern doch jeweils das eigene Kind nur ist. Und das rein ehrenamtlich, quasi als Hobby nebenher.
Wie hart das Schicksal der Institution ZEB ist, haben sie bei ihrer „endgültigen Stellungnahme“ zur Schulreform selbst vorgeführt. Offensichtlich gibt es keinen kleinsten gemeinsamen Nenner, auf den sich die Interessen der verschiedenen Gruppierungen der Elternschaft bringen ließen. Ängstlich, mutlos und zaudernd ist so die Stellungnahme des ZEB. Nicht einmal auf klar benennbare Forderungen konnten sich die obersten Elternvertreter einigen. Aber kraftvoll begleiten wollen sie die Umsetzung der Reform – nach welchen Kriterien eigentlich, wenn es eigentlich keine aussprechbare Kritik an den „Zielsetzungen“ der Reform gibt?
Dass Eltern sich in der und für die Schule ihrer Kinder engagieren, ist gut und wichtig. Als zentraler Dachverband hat die Elternschaft sich mit ihrer „endgültigen Stellungnahme“ überflüssig gemacht.