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Archiv-Artikel

KOMMENTAR: MARCO CARINI ÜBER DAS SCHANZENFEST Eine unheilige Allianz

Sollte das Schanzenfest verboten und polizeilich verhindert werden, dürfte der anschließende Krawall nur noch größer sein

Vier gegen das Schanzenfest – so könnte man die Allianz der Bezirksfürsten bezeichnen. Dass die Amtschefs von Mitte, Bergedorf und Harburg Altonas Bezirksamtsleiter Jürgen Warmke-Rose bei der Frage einer Duldung des nicht angemeldeten Fests zur Seite springen, mag eine nette Solidaritätsaktion unter Kollegen sein – zielführend aber ist das amtliche Muskelspiel kaum.

Ungeachtet der Frage, ob die Duldung eines Festes auf dem Schulterblatt in die Kompetenz eines Bergedorfer Verwaltungsleiters fällt, ist der Schulterschluss kontraproduktiv, weil er nicht im mindesten dazu beiträgt, das Problem zu lösen. Das besteht bekanntlich darin, dass zugereiste Jugendliche das nicht-kommerzielle Fest zum Anlass nehmen, ordentlich auf die Kacke zu hauen und sich Scharmützel mit der Polizei zu liefern. Das aber steht bei einem angemeldeten wie auch bei einem unangemeldeten Fest zu erwarten. – Sollte es aber verboten und polizeilich verhindert werden, dürfte der anschließende Krawall nur noch größer sein.

Der reale Kern des Vorstoßes des Amtsleiterquartetts besteht darin, dass Warmke-Rose sich vom Hamburger Senat alleingelassen fühlt, wenn es darum geht, Verantwortung für die Rahmenbedingungen des Schanzenfests zu übernehmen. Der jetzige Vorstoß aber bleibt ein völlig untaugliches Mittel zur Lösung dieses Konflikts.