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Archiv-Artikel

KOMMENTAR: KAIJA KUTTER ÜBER DAS EINLENKEN DES SCHULSENATORS Aufschub für alle

Schulsenator Ties Rabe ist durchaus druckempfindlich, das hat sein Einlenken in Sachen Zentralabitur gerade gezeigt. Aber handelt er aus Überzeugung? Hat er den Wert der Profiloberstufen erkannt? Wenn dem so wäre, würde er für alle Oberstufen den Druck rausnehmen. Hier beteiligen sich erstmals auch die Gymnasien an einer Modernisierung der Unterrichtsmethoden.

Zwei Jahre wären nicht nur für ausgewählte, sondern für alle Schulen ein guter Zeitraum, um den Erfolg der Profiloberstufe auszuwerten, auch Schwachstellen auszumachen und ein behutsames Konzept zu entwickeln, wie die Absicherung von Standards mit dem fächerübergreifenden Ansatz vereinbart werden kann.

Dass alle Abiturienten das gleiche können sollen, ist eine Illusion und auch nicht wünschenswert. Die Schüler sollen ihre Stärken finden und ausbauen, damit sie später in Beruf und Studium zurecht kommen. Erste Rückmeldungen deuten darauf hin, dass dies mit der Profiloberstufe ganz gut gelingt.

Der Schulsenator gilt als Pragmatiker. Seine fachliche Kompetenz muss er noch beweisen. Er war nur wenige Jahre Lehrer an einem Gymnasium und sagt offen, dass diese Zeit sein schulpolitisches Handeln prägt. Ein Herz für Reformpädagogik hat er in dieser kurzen Epoche offenbar nicht entdeckt.