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Archiv-Artikel

KOMMENTAR: EIKEN BRUHN üBER GEWALT GEGEN FRAUEN Langweiliges Thema

Sieben Prozesse hat das Bremer Landgericht im März als von besonderem öffentlichen Interesse ausgewählt. Nur in zwei Fällen geht es dabei nicht um Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Eine Frau, so die Anklage, wurde von ihrem Mann aus Eifersucht erstochen, zwei weitere von ihren Ex-Männern mit Messern schwer verletzt, eine Zwölfjährige im Schwimmbad sexuell missbraucht, zwei Bulgarinnen mussten sich unter Zwang prostituieren. Das sind nur die schweren Fälle, die vor Gericht landen. Daneben gibt es unzählige, in denen Frauen – sehr viel seltener Männer – jahrelang unter der Gewalt des Partners leiden und sich nicht wehren. Viele, weil sie nicht wissen, wie es danach weitergehen soll, wo die Kinder bleiben. All dies thematisiert die Zentralstelle für Gleichberechtigung regelmäßig, zuletzt mit der Dokumentation über Gewalt an Frauen und Mädchen. Und erreicht damit nur diejenigen, die sich ohnehin mit dem Thema befassen.

Das liegt auch daran, dass selbst Feministinnen gerne über alles mögliche reden, nur nicht über das, was richtig weh tut. So besuchen sie Stilberatungsseminare und rasieren sich Beine und Oberlippe, anstatt Schönheitsideale in Frage zu stellen. Und wenn wir über Gleichberechtigung reden, dann meinen wir Karrierechancen – und selten Gewalt. Das passt nicht ins Bild der starken Frau, die alles schafft.