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Archiv-Artikel

KOMMENTAR: BENNO SCHIRRMEISTER ÜBER TERMINMANAGEMENT Die Zukunft der Stadt

Stadtplanung geht alle an. Bloß nimmt an den Diskussionen zum Thema meist ein eher überschaubarer Personenkreis teil. Insofern ist es stets schade, wenn der für Stadtplanung zuständige Senator und die Leiterin seiner Fachabteilung, Joachim Lohse und Senatsbaudirektorin Iris Reuther zwar gleichzeitig auftreten – aber an getrennten Orten.

Richtig ärgerlich wird es, wenn diese zwei für Bremens bauliche Zukunft Entscheidungsbefugten dazu bislang nur durch Schweigen aufgefallen sind: Für Reuther war’s der erste so grundsätzlich adressierte öffentliche Auftritt. Und Lohse hält seine diesbezüglichen Visionen – oder nüchterner: seine einschlägigen Gedankengänge – seit zwei Jahren streng unter Verschluss. Manche behaupten: Er hätte keine.

Das ist eine böse Unterstellung. Allerdings: Die Kollision der Auftritte scheint ein Indiz dafür. Denn in einer gut geführten Behörde – und könnte eine Bremer Senatsbehörde anders geführt sein, als gut? – gibt’s ein Terminmanagement. Das koordiniert nicht jedes öffentliche Erscheinen aller Abteilungsleiter. Aber: Dass die Ressortspitze zum ersten Auftritt der neuen Chefplanerin in Konkurrenz tritt, das passiert nicht. Es sei denn man will die Aufmerksamkeit streuen – damit das Schlaglicht nicht so grell ist, das eine solche Veranstaltung werfen kann: auf die radikale Ideenlosigkeit der Führungsebene.