KLEINER AUFSCHUB FÜRS TACHELES : Im Obergeschoss sind wieder Künstler – vorerst
Die Künstler haben sich einen Teil des Kunsthauses Tacheles in der Oranienstraße zurückerobert. Vor einer Woche bekamen sie die Schlüssel für das 5. Obergeschoss zurück, das der Zwangsverwalter im Dezember durch einen privaten Sicherheitsdienst hatte verschließen lassen. Das Landgericht wertete dieses Vorgehen in einem Urteil vom 25. April als „verbotene Eigenmacht“, wie erst jetzt bekannt gegeben wurde.
Ob die Künstler das Recht haben, sich weiter im Tacheles aufzuhalten, ist noch nicht geklärt. Viele haben das Haus bereits gegen eine teils hohe Abfindung verlassen, darunter auch der Betreiber des Cafés Zapata im Erdgeschoss. Wann über die Räumungsklage gegen die verbliebenen Nutzer verhandelt wird, konnte Gerichtssprecher Ulrich Wimmer am Freitag nicht sagen. Die Tacheles-Leute beklagen, dass in den zwischenzeitlich verschlossenen Räumen Kunstwerke zerstört wurden und erheblicher Sachschaden entstand.
Das Areal, auf dem sich das Tacheles befindet, steht unter Zwangsverwaltung der HSH Nordbank und soll an einen Investor veräußert werden. Ein Versteigerungstermin wurde mehrfach verschoben. (se)