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Archiv-Artikel

KABINENPREDIGT VON SARAH SCHMIDT Sarah BSC

Abschied ist ein scharfes Schwert, so heißt es, und eine Trennung wird begleitet von Traurigkeit, Wehmut und was weiß ich noch alles an sentimentalen Gefühlen, oder, wie man es ja neudeutsch nennt: Emotionen.

Obwohl ich bei dem Wort „Emotionen“ immer nur an Adriano Celentano denken muss. Aber das ist eine andere Geschichte, keine Hertha-Story. Gleich zwei Abschiede musste Hertha am Samstag verkraften.

Einmal den Abschied vom Meisterschaftstraum. So richtig traurig bin ich deshalb nicht. Mir erschien dieses Hoffen sowieso mehr wie ein feuchter Traum, von dem man weiß, dass er nie in Erfüllung geht und für den man sich ein bisschen schämt. Endlich ist also dieses „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Mittelmaßgebolze vorbei. Außerdem bleibt es trotzdem die beste Saison, die Hertha seit Langem gespielt hat.

Zweitens aber wird Liebling Pante nie wieder im blau-weißen Trikot auf dem Grün des Olympiastadions spielen. Alles vorbei.

Ebenso wie sein Schweigegelübde – fast ein Jahr lang weigerte er sich mit Journalisten zu sprechen, Pantelic schmollte, und das gründlich. Ich fand’s irgendwie cool.

Aber genauso entwickelt sich Sympathie. Warum sollte man einen Spieler klasse finden, der, außer fein zu spielen, nichts zu bieten hat? Davon gibt es doch wahrlich genug.

Marko Pantelic aber hat Ecken und Kanten, er mag sich selbst ziemlich gern, und er fordert genau dies auch vehement von den Zuschauern. Hin und wieder erscheint er nicht zum Training, schiebt das auf Kommunikationsprobleme oder er hat geschlafen und das Handy nicht gehört.

Niedlich. Vielen ging er damit auf die Nerven, aber meiner Meinung nach gehört genau das dazu, es macht den Unterschied aus zwischen einem glatten DSDS-Star und einer wirklichen Diva. Foto: privat