: Jahresrückblick Literatur von: Julia Hubernagel
Julia Hubernagel
Autorin der taz
Jakob Nolte: „Kurzes Buch über Tobias“ (Suhrkamp). Was als Millennialroman über einen durchs Leben strauchelnden Autor beginnt, steigert sich zur futuristischen Heiligenerzählung. Sprunghaft, absurd und sehr lustig.
Eva Illouz/Dana Kaplan: „Was ist sexuelles Kapital?“ (Suhrkamp). Der Körper als Waffe: Illouz und Kaplan denken Bourdieu weiter und diskutieren Sexualität als Währung. Klar, kurz und knapp, spannend.
Rebekka Endler: „Das Patriarchat der Dinge“ (Dumont). Anschaulich erklärt Endler den Sexismus, der Gegenständen innewohnt. Ob Uniform, Medikamente oder Zimmertemperatur; diese Welt passt Frauen nicht.
Simone de Beauvoir: „Die Unzertrennlichen“ (Rowohlt). Anhand der tragischen Lebensgeschichte ihrer Jugendfreundin lässt sich verstehen, warum Beauvoir ihr Leben lang für die Freiheit des „anderen Geschlechts“ kämpfte.
Asja Bakić: „Mars“ (Verbrecher Verlag). Treffsichere Sätze, die tief schneiden. Bakić leuchtet in ihren Geschichten das Frausein bis in die hintersten Winkel aus, dort, wo die Regeln der Wirklichkeit nicht mehr gelten.
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