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Jahresendabrechnung von Katharina GranzinRoman des Jahres

Katharina Granzinist Autorin der taz.

Saša Stanišić: „Fallensteller“ (Luchterhand) Es muss nicht immer ein Roman sein. Diese exquisit zusammenfantasierten Erzählungen, in denen das meiste mit allem zusammenhängt, machen Lust auf kürzere Prosa.

Gerald Kersh: „Die Toten schauen zu“ (pulp master). 1943 erschienen, 2016 ins Deutsche übersetzt: grandioser Roman des zu Unrecht vergessenen Autors Gerald Kersh über das Massaker, das die Deutschen 1942 in Lidice verübten.

Robert Macfarlane: „Alte Wege“ (Matthes & Seitz). Mensch, du sollst wandern!, möchte man sich beim Lesen zurufen. Aber mitten im Winter ist das Kopfwandern mit dem großen Naturerzähler Robert Macfarlane auch schön.

William Shakespeare: "Die Fremden" (dtv). Plädoyer für Empathie und Mitmenschlichkeit aus ferner Zeit: Erst kürzlich authentisiertes Dramenfragment von Shakespeare zur Flüchtlingsfrage im 17. Jahrhundert. Bestürzend aktuell.

Vor der Morgenröte – Stefan Zweig in Amerika“ (DVD). Filmisches Meisterwerk von Maria Schrader, die als Regisseurin offenbar zu ihrer wahren Berufung gefunden hat. Stil­sicher, hintergründig und hervorragend besetzt.

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