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Jaguar-Werke: Die primitivste Autofabrik außerhalb Rußlands?

London (dpa/taz) — Die Gewerkschaften, die beim britischen Nobelkarossen-Hersteller Jaguar die Belegschaft vertreten, sind empört über eine mögliche Produktionsverlagerung. Nach Gerüchten, die US-amerikanische Muttergesellschaft Ford wolle die Jaguar-Fertigung eventuell auf den europäischen Kontinent verlegen, forderten die Gewerkschafter dringend Gespräche mit der Geschäftsführung.

„Jeder, der glaubt, die Leute würden Jaguars kaufen, die außerhalb Großbritanniens gebaut wurden, muß verrückt sein“, sagte John Allen, Mitglied des Gewerkschaftsvorstands, britischen Zeitungsberichten vom Samstag zufolge.

Ford-Chef Harold Poling hatte in einem Interview angedeutet, die Produktion könnte verlegt werden, wenn die niedrige Produktivität in dem Jaguar-Werk in Coventry nicht entscheidend verbessert würde. Der britische Autohersteller Jaguar war vor gut zwei Jahren von dem amerikanischen Autoriesen Ford übernommen worden. Im vergangenen Jahr fuhr die Produktion der Luxusschlitten 160 Millionen Pfund (rund 524 Millionen Mark) Verlust ein.

Der nach der Übernahme bestellte neue Jaguar-Chef Bill Hayden hatte das Werk in Coventry kürzlich als das Primitivste bezeichnet, das er je außerhalb Rußlands gesehen habe.

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