: Iran droht der Atombehörde
Nach dem Ultimatum der IAEA erwägt Teheran Ausstieg aus Nichtverbreitungsvertrag
WIEN ap/rtr ■ Im Streit um das iranische Atomprogramm schließt Teheran eine Aufkündigung des Nichtverbreitungsvertrags über Atomwaffen offenbar nicht mehr völlig aus. Sollte der Streit zwischen Iran und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eskalieren, könnte sein Land die Zusammenarbeit ganz einstellen, sagte der iranischen Vertreter bei der IAEA, Ali Akbar Salehi, in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel.
Salehi kritisierte den Druck der westlichen Länder, das Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag bis Ende Oktober zu unterzeichnen, als kontraproduktiv. Gleichwohl arbeite seine Regierung daran, alle Kräfte in Teheran davon zu überzeugen, dass die Ratifizierung des Zusatzprotokolls der richtige Weg sei; „allerdings nicht um jeden Preis“.
Der IAEA-Gouverneursrat hatte am Freitag eine Resolution verabschiedet, in der Iran eine Frist bis Ende Oktober gesetzt wird, um seine Atomaktivitäten vollständig offen zu legen.