: Im U–Boot–Untersuchungsausschuß sind wichtige Akten verschwunden
Bonn (dpa) - Die dem Bonner U– Boot–Ausschuß von den Firmen Howaldtswerke–Deutsche Werft AG (HDW/Kiel) und dem Ingenieurkontor Lübeck (IKL) vorgelegten Firmenakten sind nach Einschätzung der Sozialdemokraten „systematisch verstümmelt und gesäubert worden“. Die beiden Rüstungsunternehmen hätten „in unglaublicher Weise“ aus den Akten wichtige Hinweise auf eine Beteiligung der schleswig–holsteinischen Landesregierung an dem U– Boot–Projekt für Südafrikas Rassistenregime getilgt, erklärte am Dienstag der Obmann der SPD im Ausschuß, Norbert Gansel. Der Untersuchungsausschuß hatte den Firmen das Recht zugestanden, selbst zu entscheiden, welche Akten dem Ausschuß gegeben werden sollen. Im Vergleich mit jenen Unterlagen, die dem Ausschuß der vergangenen Legislaturperiode vorlagen, fehlten, so Gansel, jetzt auch alle Angaben über den Umfang des geplanten Rüstungsgeschäftes, die Provisionsvereinbarungen mit südafrikanischen und deutschen Vermittlern sowie praktisch die gesamte, zur Tarnung erfundene, „cover story“. Die Firmen, meinte Gansel, nährten durch dieses Verhalten die Gerüchte und Verdächtigungen, die im Gefolge der schleswig– holsteinischen Ereignisse über Verstrickungen von Mitgliedern der Landesregierung in Rüstungsgeschäfte entstanden seien. Der Untersuchungsausschuß will morgen in nichtöffentlicher Sitzung über zahlreiche Beweisanträge befinden.
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