INHAFTIERUNG VON JULIA TIMOSCHENKO : Bedingungen in Strafkolonie sind “Folter“
KIEW | Der Anwalt der früheren ukrainischen Regierungschefin Julia Timoschenko hat die Haftbedingungen der Strafkolonie, in der die Oppositionsführerin untergebracht ist, als Folter kritisiert. Timoschenko könne nicht mehr schlafen, weil in ihrer Zelle rund um die Uhr das Licht brenne, sagte Sergej Wlassenko. Zudem werde sie Tag und Nacht von Videokameras überwacht. Diese Haftbedingungen seien „Folter“.
Die wegen Machtmissbrauch zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilte Timoschenko war Ende Dezember aus einem Gefängnis in Kiew in eine Strafkolonie im Osten des Landes verlegt worden. Kurz zuvor war ihr Antrag auf Berufung abgelehnt worden. Nach Angaben der Behörden sind sämtliche Zellen in ihrer Haftanstalt mit Überwachungskameras und nächtlichem Licht ausgestattet.
Timoschenko soll während ihrer Zeit als Ministerpräsidentin ihrem Land beim Abschluss von Gasverträgen mit Russland Schäden in Millionenhöhe zugefügt haben und war dafür im Oktober zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die Oppositionsführerin sieht sich als Opfer eines politischen Komplotts. (afp)