vormerken : I am the type you are supposed to fear, black and foreign, big and dreadlocks, an uneducated grass eater …
Keine Angst! So grimmig böse, wie der Mann links daneben einen anglotzt, meint er es nicht. Im Gegenteil: Benjamin Zephaniah schreibt und spricht Gedichte, die lustig sind. Allerdings ist sein Anliegen sehr, sehr ernst. Denn in den Texten setzt er sich mit politischen und sozialen Problemen seiner Heimat auseinander – und als Brite hat er da immer reichlich neuen Stoff. Auch wenn die Botschaft ernst ist – Zephaniahs Gedichte sollen Spaß machen, sie sollen ihn und andere inspirieren, sollen (geistige) Nahrung sein. Ganz strikt ist der Brite in seinen Wertvorstellungen: Als er 2003 zum Officer of the Order of British Empire geschlagen werden sollte, lehnte er dankend ab. Dieser Ritterorden würde ihn zu sehr an tausende Jahre von Brutalität erinnern und an all seine Vorfahren, die im Namen des Britischen Königreiches vergewaltigt und misshandelt worden sind. Er machte deutlich, dass sich die Queen und Mr. Blair den Orden behalten könnten – auch wenn er nichts gegen die Königin persönlich hätte. Die sei zwar etwas steif, aber eine nette alte Frau. Von Zephaniahs Humor kann man sich morgen überzeugen. Dann tritt er im Rahmen des Poesiefestivals zusammen mit der Spoken-Word-Actrice Bams und dem arabischen Rapper Tamer Nafar auf.
Beat ’n’ Word: Benjamin Zephaniah, Bams, Tamer Nafar: HAU 2, Hallesches Ufer 32, 25. Juni, 22 Uhr