Hommage : An Niki de Saint Phalle
In dem Stück „Ich tue was ich muss“ durchlebt die Busfahrerin und Reiseleiterin Anna Schneider (Anna Rena Hippen) die Mystik des Tarotgarten und die Werkphasen der Künstlerin Niki de Saint Phalle. De Saint Phalle schuf den Garten in der Toskana während der achtziger und frühen neunziger Jahre zusammen mit Jean Tinguely, Rico Weber und Seppi Immhof.
Die Symbole der Tarotkarten dienten ihr dafür als Grundlage. Der mystische Ansatz, die Farbenpracht und fantasiereichen Formen der riesigen Figuren sollten jedoch nicht über die feministische Rolle der Künstlerin hinwegtäuschen. Die 2002 verstorbene Französin thematisierte schon zu Beginn ihrer künstlerischen Karriere Paradigmen von Weiblichkeit, Körperlichkeit, Schönheit und Macht.
Mit ihren „Schießbildern“ schoss sie sich in einer von Männern dominierten (Künstler-) welt „buchstäblich den Weg frei“ (taz). Vielleicht bezieht sich der Regisseur Roland Trescher mit seinen Performance, Tanz-, Ton- und Filmkompositionen auch auf diesen Hintergrund. Denn je mehr die Protagonistin Anna Schneider sich mit dem Tarotgarten und de Saint Phalle auseinandersetzt, desto mehr hinterfragt sie ihr eigenes Leben. CR
Freitag, 20 Uhr, Speicherbühne