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Historisches Abkommen zwischen China und TaiwanAnnäherung durch Handel

China und Taiwan haben sich nach Jahrzehnten erbitterter Feindschaft auf einen Handelspakt geeinigt. Das Abkommen sieht die Abschaffung der Ein- und Ausfuhrzölle auf zahlreiche Produkte vor.

Der Vertrag ist das Ergebnis einer langsamen Annäherung Taiwans unter Präsident Ma Ying-jeou an den einstigen kommunistischen Erzfeind in Peking. Bild: dpa

PEKING dpa | Annäherung durch Handel: China und Taiwan haben am Dienstag ein als historisch beschriebenes Abkommen über die wirtschaftliche Zusammenarbeit unterzeichnet. Der sogenannte ECFA- Vertrag sieht vor, Einfuhrzölle für zahlreiche Produkte aufzuheben. Zudem gibt er taiwanesischen Firmen mehr Zugang zum chinesischen Markt, vor allem im Dienstleistungsbereich.

Der Vertrag ist das Ergebnis einer langsamen Annäherung Taiwans unter Präsident Ma Ying-jeou an den einstigen kommunistischen Erzfeind in Peking. Bis heute betrachtet Peking die demokratische Inselrepublik Taiwan als abtrünnige Provinz. Es gab keine offiziellen Beziehungen und keine Verträge zum Schutz der Interessen der taiwanesischen Geschäftsleute, die viel Geld auf dem chinesischen Festland investieren.

Präsident Ma Ying-jeou lobte die Unterzeichnung des Abkommens als einen weiteren "Schritt in Richtung Frieden und Wohlstand". Für Kritiker in Taipeh ist das Handelsabkommen dagegen der erste Schritt von einem de-facto unabhängigen Staat zu einer chinesischen Sonderverwaltungszone nach dem Vorbild Hongkongs oder Macaos.

40 Prozent der Ausfuhren Taiwans gehen nach China, werden aber mit neun Prozent Zoll belegt. Konkurrenz droht vor allem aus Südostasien. Anfang des Jahres unterzeichnete Peking ein Freihandelsabkommen mit dem südostasiatischen Staatenverbund ASEAN, wodurch Einfuhrzölle zum großen Teil entfallen. Auch der ECFA-Pakt entspricht einem Freihandelsabkommen, doch wurde es nicht so genannt, weil Peking Taiwan nicht als unabhängigen Staat sieht.

Ungeachtet aller bisherigen Spannungen verdienen Million Taiwanesen inzwischen ihr Geld in China als Angestellte taiwanesischer Firmen oder Unternehmer. Schätzungsweise 70 Milliarden US-Dollar haben taiwanesische Geschäftsleute auf dem Festland investiert.

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2 Kommentare

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  • R
    Ruben

    Ergänzend sollte angemerkt werden, dass eine Mehrheit der Taiwaner dem Abkommen aus verschiedenen Gründen ablehnend gegenüber steht:

    - Kleine und mittlere Unternehmen werden größtenteils eher Nachteile durch das Abkommen erleiden.

    - Es gibt keine Zusage Chinas, dass es Wirtschaftsabkommen mit anderen ASEAN-Staaten zulassen wird.

    - Die "Annhäherung" war einseitig und eindimensional. China hat z.B. keine einzige der ca. 1500 Raketen verschrottet, die auf Taiwan gerichtet sind.

    - Viele Taiwaner fürchten, dass das Abkommen bereits ein erster deutlicher Schritt hin zu einer Annexion Taiwans durch China ist, wie es auch führende Mitglieder der Kommunistischen Partei Chinas offen geäußert haben.

     

    Die Kuomintang hat ein von der Opposition beantragtes Referendum über ECFA mit fadenscheinigen Gründen abgelehnt.

  • R
    Ruben

    Ergänzend sollte angemerkt werden, dass eine Mehrheit der Taiwaner dem Abkommen aus verschiedenen Gründen ablehnend gegenüber steht:

    - Kleine und mittlere Unternehmen werden größtenteils eher Nachteile durch das Abkommen erleiden.

    - Es gibt keine Zusage Chinas, dass es Wirtschaftsabkommen mit anderen ASEAN-Staaten zulassen wird.

    - Die "Annhäherung" war einseitig und eindimensional. China hat z.B. keine einzige der ca. 1500 Raketen verschrottet, die auf Taiwan gerichtet sind.

    - Viele Taiwaner fürchten, dass das Abkommen bereits ein erster deutlicher Schritt hin zu einer Annexion Taiwans durch China ist, wie es auch führende Mitglieder der Kommunistischen Partei Chinas offen geäußert haben.

     

    Die Kuomintang hat ein von der Opposition beantragtes Referendum über ECFA mit fadenscheinigen Gründen abgelehnt.