: Hausbesetzer werfen Magistrat und Senat »Hinhaltetaktik« vor
Ost-Berlin. Das Vertragsgremium der Hausbesetzer hat dem Magistrat und dem Senat vorgeworfen, bei der Lösung des Hausbesetzerproblems eine »Hinhaltetaktik« zu verfolgen. Die Besetzer forderten gestern die Berliner Landesregierung auf, mit ihnen zunächst eine sogenannte Vorvereinbarung abzuschließen, die besetzten Häuser nicht zu räumen und Mittel für die Winterfestmachung bereitzustellen. In dem Vertragsgremium haben sich die Besetzer von rund 80 der insgesamt 130 in Berlin besetzten Häuser zusammengeschlossen.
Bei der letzten Verhandlungsrunde habe der Magistrat den Abschluß einer Vorvereinbarung entgegen früherer Äußerungen endgültig abgelehnt, sagten Sprecher des Besetzergremiums. Obwohl vielfach die Eigentumsverhältnisse bei den besetzten Häusern ungeklärt seien, gebe es die Möglichkeit von Zwischenlösungen. Das Vertragsgremium wäre bereit, auch für jedes Haus Einzelverträge abzuschließen.
Ein Sprecher der Berliner Mietergemeinschaft meinte, daß bei einer weiteren Verzögerung der Verhandlungen eine »Radikalisierung« der Hausbesetzerszene eintreten könnte. Bei Räumungen wären Personen aus dem autonomen Bereich in Kreuzberg zu Gewalttaten bereit. diak
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