: Harrods-Übernahme: Ein Fall für die Betrugskommission
London (dpa) - Die umstrittene Übernahme des Kaufhauses Harrods in London und seiner Mutterfirma, der Kaufhauskette House of Fraser durch die ägyptische Familie Al-Fayed 1985 muß nach einem Gerichtsentscheid vom Dienstag vor die britische Monopolkommission. Die Entscheidung des High Court, gegen die das Londoner Industrieministerium Berufung einlegte, bedeutet eine Niederlage für Industrieminister Lord Young, der die Einschaltung der Monopolkommission im November ohne Angabe von Gründen abgelehnt hatte.
Begrüßt wurde die Gerichtsentscheidung dagegen vom Chef des Mischkonzerns Lonrho, Tiny Rowland, der das Verfahren angestrengt hatte. Rowland wollte Harrods vor drei Jahren selbst übernehmen, wurde aber von der Monopolkommission daran gehindert. Das Gericht forderte Lord Young zugleich auf, einen Bericht der Betrugskommission über den Besitzwechsel des Kaufhauses zu veröffentlichen. Kern der Vorwürfe gegen die Brüder Mohammed, Salah und Ali Al-Fayed ist die Beschuldigung, den Behörden falsche Angaben über ihre Vermögensverhältnisse gemacht zu haben.
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