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Handelskammer „vergaß“ Einladung an schwarze Unternehmer Südafrikas

Johannesburg (taz) — Die Deutsch- Südafrikanische Handelskammer in Johannesburg fand Anlaß zur Klage: Jetzt hat uns die deutsche Botschaft 45 Gäste mehr aufs Auge gedrückt, beschwerte sich die Organisation, die heute ihr 40jähriges Jubiläum in Anwesenheit von Bundeswirtschaftsminister Jürgen Möllemann feiert (s.taz gestern).

Die massive Demarche der Deutschen Botschaft verhinderte eine Riesenblamage für Möllemann und die deutsche Industrie. Denn die 45 zusätzlichen Einladungen gingen an schwarze Geschäftsleute — die Kammer hatte nur Weiße geladen. Jetzt knirscht es kräftig zwischen Kammer und Botschaft. Man habe Schwarze einladen müssen, so streuen Kammermitglieder hämisch, weil Möllemann sie aus Publizitätssucht dabei haben wolle. Die Version der Botschaft: Die Kammer habe behauptet, es gebe gar keine schwarzen Unternehmer am Kap. Auf den Tischkarten der Handelskammer firmieren die schwarzen Unternehmer als „Mitglieder der Black Community“. wgm

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