Hamburger Szene: Die Nummer mit der Aktion

Das Telefon klingelt. Komische Nummer auf dem Display: 55 55 55 55. Was mag das sein? Ein Dialer? Eine Porno-Hotline? „Mit der Nummer stimmt doch was nicht“, sagt der Kollege gegenüber. Sollen wir überhaupt abheben? Wir tun’s. Ein Anruf wegen der Umfrage. Welche Umfrage? Na, die zu den Wahlabsichten der Hamburger (siehe Meldung unten). Die, in der herausgekommen ist, dass Linkspartei und FDP in der Wählergunst gleichauf bei fünf Prozent liegen. Ein politisches Erdbeben. Oles absolute Mehrheit in Gefahr.

Wer anruft? Ein extrem gut gelaunter Bundestagsabgeordneter einer der beiden „Wahlgewinner“, der gern ein wenig über diese guten Neuigkeiten plaudern möchte. Tolle Nummer!, sagen wir. „Das ist unsere Aktionsnummer.“ Wie bitte? „Ja, die haben wir uns extra reservieren lassen.“ Ach so, wegen „fünf Prozent“, richtig? „Ja, wir waren auf alles vorbereitet.“ Donnerschlag. Hut ab. Da sind echte Politprofis am Werk. Wenn wir in der Sache zurückrufen, sollen wir aber nicht die 55 55 55 55 wählen. Schade. Wäre so gut zu merken gewesen. Scheint eine One-Way-Aktion zu sein.

Welche Partei das ist? Kleiner Tipp: Früher einmal wäre es die 18 18 18 18 18 18 18 18 gewesen. Der Erste Bürgermeister könnte übrigens Anspruch auf die 44 44 44 44 44 44 44 44 erheben. Aber die ist irgendwie zu lang.

Ob sich auch jemand die 11 11 11 11 reserviert hat? Wahrscheinlich Mario Mettbach. Ein Prozent schafft der immer. Egal in welcher Partei. JAN KAHLCKE